Im Spätjahr 2025 fand unser Jugendseminar vom 7. bis 9. November in der Jugendherberge Rottweil statt – diesmal unter dem Motto „Das Seminar mit der Note“. Ziel war es, nicht nur gemeinsam zu musizieren, sondern auch Musiktheorie spielerisch und kreativ zu entdecken.
Unerwartet entwickelte sich das Seminar zu einem reinen Hackbrett-Wochenende: Alle Gitarrenspieler mussten kurzfristig krankheitsbedingt absagen. So entstand eine reine Hackbrett-Gruppe aus zehn Teilnehmenden und drei Dozenten.

Die musikalische Leitung übernahm Markus Ulmer, der im Vorfeld sowohl die Noten als auch die Theorieeinheiten vorbereitet hatte. Er gab überwiegend Einzelunterricht und leitete einige Tutti-Proben. Unterstützt wurde er von Beate Weißer, die den Schwerpunkt auf das Ensemblespiel legte und ergänzend Einzelstunden anbot. Komplettiert wurde das Dozententeam durch Dorka Weber, die jeden Tag mit einem aktivierenden Warm-up eröffnete und die Theorieeinheiten kreativ vertiefte. Die Organisation lag bei Clemens Weber.
Die Teilnehmenden reisten im Laufe des Nachmittags an, stimmten ihre Instrumente und bezogen die Zimmer. Nach dem Abendessen startete das offizielle Programm: Nach der Einteilung der Solo- und Duo-Stunden begannen wir im Tutti mit dem traditionellen Stück „Ajoulete“ aus dem Schweizer Jura. Anschließend vermittelte Markus Ulmer eine Theorieeinheit zu Notenwerten, die direkt mit Rhythmusübungen verknüpft wurde. Den musikalischen Abschluss bildete „da Gmiatliche“.
Im Anschluss leitete Dorka Weber eine kreative Bastelrunde: Jede und jeder gestaltete eine eigene Note, die später noch eine wichtige Rolle spielen sollte. In einem spielerischen Wettbewerb mussten zwei Teams ihre Note möglichst schnell und korrekt im Notensystem platzieren – dabei reichten die vorgegebenen Tonhöhen von h bis a''. Anfangs war die Trefferquote noch recht unterschiedlich, doch im Verlauf des Seminars steigerten sich alle sichtbar.

Der Abend klang mit offenem Musizieren, Basteln und Spielen entspannt aus.
Der Samstag begann mit einem wohltuenden Warm-up, das gezielt die beim Hackbrettspiel beanspruchten Körperpartien lockerte. Danach wechselten Solo-, Duo- und Tuttiproben mit Theorieeinheiten, die sich ebenfalls rund um das Thema „Note“ drehten. Auch das beliebte Tempo-Spiel „Note platzieren“ kam immer wieder zum Einsatz.
Am Nachmittag erhielten wir Besuch von zwei Familien, die großes Interesse am Hackbrett zeigten. Die Jugendlichen präsentierten stolz ihr Instrument und demonstrierten, was man darauf alles spielen kann.
Der Abend stand ganz im Zeichen der Musik: Schon in der Einladung waren alle gebeten worden, ein Stück vorzubereiten. Das Ergebnis war ein abwechslungsreiches Konzertprogramm mit Solo-, Duo- und Ensemblebeiträgen.
Den Auftakt machte Linda mit dem „Gopak“ aus dem Übungsheft „Auf und Ab 2“ von Katharina Dürrschmid. Den feierlichen Abschluss gestalteten Markus Ulmer und Beate Weißer mit der Sonate in G-Dur von Melchior Chiesa.
Dorka und Clemens machten die Überleitung zum nächsten Programmpunkt und spielten das Menuett und die Bourrée von Georg Friedrich Händel. Danach erklärte Dorka die Grundzüge des höfischen Menuett-Tanzes – und ehe man sich versah, wurde der Übungsraum zum Tanzsaal: Während Markus und Clemens als „Hofkapelle“ musizierten, tanzten die Teilnehmenden das Menuett.
Der Abend endete – wie könnte es anders sein – mit viel Basteln, Spielen und musikalischem Austausch.

Der Sonntag verging wie im Flug. Nach Dorkas finalem Warm-up starteten die Solo-Einheiten. Die Gruppe, die eigentlich Tutti gehabt hätte, war so begeistert vom Teamspiel „Gordischer Knoten“, dass sie es mehrfach wiederholte und die Tuttiprobe kurzerhand nach hinten verschob.

Den Vormittag über probten wir gemeinsam für das Abschlusskonzert, das um 11:30 Uhr stattfand. Trotz begrenzter Probenzeit gelang eine beeindruckende Aufführung, die zeigte, wie viel in nur drei Tagen entstehen kann.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde der Seminarraum dank vieler helfender Hände rasch wieder in seinen Ursprungszustand versetzt. Das Feedback der Teilnehmenden zum bunten Konzertabend und zur thematischen Gestaltung des gesamten Seminars war durchweg positiv. Beides wollen wir deshalb auch bei zukünftigen Seminaren weiterführen und weiterentwicke